LB-Bodensysteme –
Natürlicher Trockenstrich
„Paul & Rosa“ – zwei Häuser, ein nachhaltiger Weg
Produkte von Leipfinger-Bader prägen innovatives Wohn- und Forschungsprojekt in Schweinfurt
Sie sind Reallabor und Forschungsprojekt zugleich: In Schweinfurt entstehen unter dem Projektnamen „Paul & Rosa“ zwei Mehrfamilienhäuser, die über viele Jahre Daten und Erkenntnisse rund um nachhaltiges und klimafreundliches Bauen liefern sollen. Das Wohnbau-Forschungsprojekt der Riedel Bau AG plante das junge Büro des ASAP Instituts für nachhaltige und klimagerechte Architektur. So wurde dieses mit werkseitig verputzten Ziegel-Fertigteilen von Leipfinger-Bader errichtet. Der sehr hohe Vorfertigungsgrad sorgte dabei für einen schnellen Baufortschritt ohne Feuchtigkeit. Im Sinne des wohngesunden, kreislauffähigen Bauens kommen überdies keramische Estrichziegel und Lehmziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz – Baustoffe, die einen wichtigen Beitrag zu dem nachhaltigen Gesamtsystem des Gebäudes leisten.
Kann man heute schon emissionsfrei bauen? Welche Materialien sind dafür geeignet? Was bedeutet das für die Architektur selbst? Dies sind die Kernfragen des Wohnbauprojektes „Paul & Rosa“ in Schweinfurt – ein lang angelegtes Forschungsprojekt. Es soll Erkenntnisse liefern über neue Bauprozesse, nachhaltige Werkstoffe, Energiegewinnungs- und Einsparmöglichkeiten und die Wohn- und Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Bauherr ist die Riedel Bau AG, die das Planungsteam vom ASAP Institut für nachhaltige und klimagerechte Architektur mit der Planung beauftragte. Neue Denkweisen und innovative Ansätze waren hier das Fundament des Projektes. Der Baugrund: ein rund 1.400 Quadratmeter großes Grundstück im Schweinfurter Stadtteil Hochfeld – eine der begehrtesten Wohngegenden der Stadt. Hier befinden sich überwiegend freistehende Einfamilienhäuser mit großzügigen Grundstücken. Das Riegelgebäude „Paul“ und das Punktgebäude „Rosa“ bringen mit ihren insgesamt sechs Mietwohnungen ein neues Konzept in einen etablierten Stadtteil und sprechen gezielt Mietinteressenten mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch an.
Mensch im Mittelpunkt
Beide Gebäude kompensieren mehr Treibhausgasemissionen, als sie verursachen – und sind damit klimapositiv. In den kommenden Jahren werden Daten zu Energieverbrauch, subjektivem Wohlfühlen der Bewohner und Materialentwicklung gewonnen. Zudem werden Lüftungs- und Heizgewohnheiten dokumentiert und in Relation zu den CO2-Emissionen gebracht. Eine zentrale Frage des Forschungsprojekts beschäftigt sich darüber hinaus mit dem natürlichen Platzbedarf. Die Wohnungen in den zwei Gebäuden verfügen über vergleichbare Grundrisse und Wohnungsgrößen, sodass eine direkte Gegenüberstellung und ein Vergleich des subjektiven Behaglichkeitsempfindens und des objektiven Nutzerverhaltens der Bewohnerinnen und Bewohner möglich werden.
Vorfertigungsgrad nochmals erhöht
Herzstück des Gebäudes „Rosa“ ist dabei der mit sortenreinen Nadelholzfasern gefüllte Mauerziegel Silvacor W07 von Leipfinger-Bader in der Wandstärke 42,5 Zentimeter. Das Planziegelmauerwerk erreicht einen U-Wert von 0,16 W/m2K und trägt damit maßgeblich zum Erreichen des NH-40-Standards (QNG) bei. Die Mauerziegel wurden hier jedoch nicht einzeln zur Baustelle geliefert und vor Ort aufgemauert, sondern von Leipfinger-Bader bereits im Werk zu Ziegel-Fertigteilwänden vorgefertigt – inklusive Grundputz. Mit den fertig verputzten Wänden weitet Leipfinger-Bader den Grad der hauseigenen Vorfertigung nochmals aus. Der große Vorteil: Die verputzten Elemente ermöglichen einen schnellen Baufortschritt, bieten eine hohe Planungs- und Ausführungssicherheit und reduzieren Baufeuchtigkeit. Auch der Zuschnitt auf der Baustelle entfällt und benötigte Mengen lassen sich bereits im Vorfeld exakt bestimmen. Damit lassen sich CO2-intensive Transportwege während der Bauphase reduzieren. Diese Faktoren unterstreichen die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Bauweise.
Lehmziegel für den Schallschutz
Lehm ist ein Naturprodukt, das in Form von industrialisierten Baustoffen den Cradle-to-Cradle-Ansatz maßgeblich unterstützt. Da dieser zu den Leitgedanken des Schweinfurter Projektes zählt, setzten die Verantwortlichen auch auf Lehmziegel von Leipfinger-Bader. Diese dienen in Verbindung mit der Holztrennwand dem Flankenschutz und zum Einhalten der erhöhten Schallanforderung (im Wohnungsbau). Der Lehmziegel besteht dabei aus einer Mischung aus Baulehm, natürlicher Gesteinskörnung, Ziegelmehl und Pflanzenfasern. Er wird bei der Herstellung nicht gebrannt, sondern energiesparend gepresst und luftgetrocknet. Eindringende Feuchtigkeit transportiert er selbstständig zur Verdunstungsoberfläche, wo sie wieder abgegeben wird. Das trägt zu einem ausgeglichenen und gesunden Raumklima bei. Im Falle eines Abrisses kann der Lehmziegel problemlos wiederverwertet oder komplett recycelt werden – genauso wie der Lehmmörtel, mit dem die Ziegel verarbeitet wurden.
Cradle-to-Cradle aus einer Hand
Dasselbe gilt für die verwendete Estrichlösung aus dem Hause Leipfinger-Bader. Denn der sogenannte Estrichziegel besteht ebenfalls aus dem Naturmaterial Ton. Als Trockenestrich wird er einfach und schnell verlegt, ist nach wenigen Tagen begehbar und punktet zudem hinsichtlich Belastbarkeit und Feuchtigkeitsregulierung mit seiner geringen Aufbauhöhe von nur 18 Millimetern und der Wärmeleitfähigkeit von 1,30 W/mK. Der keramische Estrichziegel wird im Gebäude „Rosa“ kombiniert mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, welche die wassergeführte Fußbodenheizung versorgt und die Warmwasserversorgung sicherstellt. Eine Photovoltaik-Thermie-Anlage produziert sowohl Solarstrom als auch Solarwärme. Bei dem Gebäude „Paul“ wurden Massivholzdielen auf einer Schüttungsebene verlegt. „Dieses spannende Projekt ist für uns quasi wie ein Musterhaus“, erklärt Thomas Bader, Geschäftsführer von Leipfinger-Bader. „Der Ansatz von Riedel Bau und ASAP trifft unsere Baustoff-Bauphilosophie ziemlich genau. Im weiteren Verlauf sind wir natürlich sehr daran interessiert, welche Erkenntnisse die Datenlage bringt – auch im Verhältnis zum benachbarten Holzhaus. Wie regulieren Mauerziegel und Lehm den sommerlichen Hitzeschutz? Wie wirkt sich unser Estrichziegel auf die Heizeffizienz und das Wohlbefinden aus? Fragen und Antworten, die über das erfolgreiche Bauen der Zukunft entscheiden werden.“
Bautafel:
- Bauvorhaben: Wohn- und Forschungsprojekt „Paul & Rosa“, Mehrfamilienhäuser mit sechs Wohneinheiten, Schweinfurt
- Bauträger und Bauunternehmen: Riedel Bau AG, Schweinfurt
- Architektur: ASAP Institut für nachhaltige und klimagerechte Architektur GmbH (ASAP INKA GmbH), Würzburg
- Fertigteile verputzt/Lehmziegel/Estrichziegel: Leipfinger-Bader, Vatersdorf
- Bauzeit: 05/2024 bis voraussichtlich 09/2025
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Caterina Bader
CMO
Leipfinger-Bader GmbH
Ziegeleistraße 15
84172 Vatersdorf
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Fax: 08762 / 733 – 110
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