Pressemitteilung - 22.07.2024

Estrichziegel für nachhaltige Ferienhäuser im Schwarzwald

Keramischer Trockenestrich im Holzneubau

 

Drei Ferienhäuser der besonderen Art schmücken jetzt das Obere Gaistal in Bad Herrenalb. Die so genannten Deckhäuser bieten einen unverbauten Blick auf den Schwarzwald und ermöglichen mit ihrem sechseckigen Grundriss ein besonderes Raumerlebnis. Tief mit der Region und der heimischen Natur verbunden, verwendete Bauherr Sebastian Graubner für die Massivholzhäuser ausschließlich ökologische Naturmaterialien, die dem Kreislaufgedanken entsprechen. So führte ihn seine Recherche auch zum Estrichziegel von Leipfinger-Bader. Der keramische Trockenestrich kommt als Material auf sämtlichen Bodenflächen zum Einsatz und verbindet Lastverteilschicht und Designfußboden in einem Bauteil. Die Vorteile: keine Feuchtigkeitsbelastung für den Holzbau, schnell begehbar, langlebig, nachhaltig und robust.

 

Die Deckhäuser verfügen jeweils über einen sechseckigen Grundriss. Sie sind nun Teil einer Nachbarschaft, die das Projekt wohlwollend unterstützt. Foto: Nikolay Kazakov

 

Ein 100 Jahre altes Haus mit feuchtem Obergeschoss hat im Schwarzwald seinen Platz für drei ökologische Neubauten geräumt. Die Deckhäuser bilden zusammen das „SchwarzwaldDeck“ – eine neue Urlaubsmöglichkeit am Rande des heilklimatischen Kurortes Bad Herrenalb. Jedes der drei Massivholzhäuser weist dabei einen einzigartigen sechseckigen Grundriss auf, der jeweils rund 80 Quadratmeter Wohnfläche bietet. Diese Form ermöglicht eine optimierte Raumausnutzung und bietet ein besonderes Raumerlebnis. Die großen Fensterfronten in jedem Haus öffnen sich zu privaten Terrassen, die einen ungestörten Blick über den Schwarzwald bis hin zum Rheintal ermöglichen. Die Bauweise mit massiven Holzwänden aus Kieferblockbohlen reflektiert die traditionelle Handwerkskunst der Region, während das Gesamtkonzept der Häuser eine innovative Architektur, nachhaltige Bauweise und durchdachte Raumgestaltung verkörpert. Als Highlight fungiert die Panoramasauna, die mit ihrer fassähnlichen Gestaltung über dem Tal schwebt. Ein angrenzender Ruheraum, ein Bad und eine Außendusche runden das Saunaerlebnis ab.

 

Feriengäste haben über eine große Wiese direkten Zugang zu einem Bachlauf und können die unberührte Landschaft genießen. Foto: Sebastian Graubner

 

Ästhetische Lichtspiele

Besonderes ästhetisches Merkmal der Massivholzhäuser sind die halboffene Lärchenholzfassade und die umlaufenden Laubengänge auf jedem Stockwerk. Diese Elemente bieten nicht nur ein unverwechselbares Design, sondern schaffen auch eine nahtlose Verbindung mit der umgebenden Natur. Je nach Tages- und Jahreszeit setzt das Sonnenlicht dabei spielerische Akzente. Das professionelle Lichtkonzept wurde im Inneren der Ferienhäuser konsequent fortgesetzt.

 

Vom Laubengang aus öffnen sich Fenster, die wie ein Bilderrahmen einen ungehinderten Blick auf die Landschaft ermöglichen. Foto: Sebastian Graubner

 

Nachhaltiges Gesamtkonzept

Der ehemalige verwilderte, steile Hang wurde terrassenartig umgestaltet und mit einer sechs Meter hohen Muschelkalkwand gestützt. Das dafür verwendete heimische Material aus dem Nachbarort findet sich auch in dem Schotter wieder, der die Häuser umgibt. Auch Abbruchsteine aus dem Keller des alten Hauses wurden für die Außengestaltung verwendet. Bauherr Sebastian Graubner sicherte vor dem Abriss zudem verschiedene Holzbalken und verarbeitete sie unter anderem zu einer im Haus schwebenden Lampe weiter. Neben der nachhaltigen Materialauswahl zeichnen sich die Deckhäuser auch durch ihre fortschrittliche Energieversorgung aus. So sind sie mit Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 20 Kilowatt-Peak sowie einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und Stromspeicher ausgestattet.

 

Der keramische Trockenestrich mit Designoberfläche bekleidet sämtliche Bodenflächen in allen drei Häusern. Foto: Nikolay Kazakov

 

Estrichziegel als bewusste Wahl

Der Kreislaufgedanke setzt sich auch beim Bodenaufbau fort. So wünschte sich der Bauherr ein ökologisches System ohne Fließestrich, das schnell begehbar ist und damit einen zügigen Baufortschritt ermöglicht. Nach längerer Recherche fiel die Wahl auf Estrichziegel von Leipfinger-Bader. Der keramische Trockenestrich verbindet Lastverteilschicht und keramische Fliese mit Designoberfläche in einem Bauteil. Dadurch reduziert er die Höhe des Bodenaufbaus und zeichnet sich darüber hinaus durch seine hohe Wärmeleitfähigkeit von 1,30 W/mK aus. Weil die Ferienhäuser naturgemäß diskontinuierlich genutzt werden, stellt die Fußbodenheizung in Kombination mit dem Estrichziegel eine besonders energieeffiziente Variante dar. Das keramische Material verfügt über eine sehr schnelle Reaktionszeit, sodass sich Räume schnell und flexibel hoch- und runterheizen lassen. „Die Deckhäuser sind für mich ein absolutes Herzensprojekt, das mich nun seit einigen Jahren begleitet“, erklärt Bauherr Sebastian Graubner, Geschäftsführer der Vihara Familienstiftung. „Der Estrichziegel war die ideale Wahl, da er meinen Anspruch an Energieeffizienz, Ökologie und Langlebigkeit in jeder Hinsicht erfüllt.“ Der Estrichziegel wird trocken verlegt, so dass ein langwieriger Trocknungsprozess entfällt und keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau eingebracht wird. Zudem nimmt er keine Feuchtigkeit auf, sodass er auch in Feuchträumen Verwendung findet.

 

Im vielfrequentierten und beanspruchten Wohn- und Essbereich, aber auch in allen anderen Räumen sorgt der Estrichziegel für einen robusten Bodenbelag, der seine qualitativ hochwertigen Eigenschaften auch noch nach vielen Jahren aufweist. Foto: Nikolay Kazakov

 

Mehrschichtiger Bodenaufbau

Zum Einsatz kam das Oberflächendesign „Bobone“, das sich mit seiner natürlichen Ausstrahlung und der dezenten dunkel-melierten Optik mühelos jeder Einrichtung anpasst und einen besonderen Kontrast zu helleren Holztönen schafft. Die Estrichziegel wurden in allen drei Häusern verlegt. Sie kamen dabei in allen Räumlichkeiten zum Einsatz: vom Wohn- und Essbereich bis hin zu den Fluren sowie Schlafzimmern und Bädern. Die Experten von Leipfinger- Bader lieferten direkt vor Ort Unterstützung und gaben dem Fliesenleger eine praktische Einweisung. „Für uns ist es wichtig, die korrekte Verlegung zu begleiten und bei Fragen jederzeit ansprechbar zu sein. Damit können wir auch die Scheu vor der Verlegung unseres keramischen Estrichziegels nehmen. Denn sie ist denkbar einfach, aber für viele Fliesenleger neu“, erklärt Josef Seestaller, Estrichziegel-Spezialist bei Leipfinger-Bader. Der Bodenaufbau erfolgte dabei klassisch und ökologisch: Auf die Betonkellerdecken und die Betonbodenplatten wurde direkt eine gebundene Schüttung aufgebracht. Bei der Decke über dem Erdgeschoss kam eine Holzschalung in Sichtqualität zum Einsatz. Als nächstes folgte eine Lastverteilschicht in Form einer Gipsfaserplatte. Anschließend wurde die wassergeführte Fußbodenheizung mit einem Trägerelement aus Holzweichfaser verlegt und darauf eine Schrenzlage in Form von Estrichpapier aufgebracht. Diese bildete sodann den Untergrund für die Estrichziegel.

 

Naturmaterialien wie der Estrichziegel ermöglichen kreislauffähiges Bauen. Auch die Lampe im Wohn- und Essbereich ist ein wiederverwertetes Produkt, denn der Balken stammt aus dem abgerissenen Vorgängerhaus. Foto: Nikolay Kazakov

 

Zukunftsfähige Architektur

Der Bauherr richtete das gesamte Projekt darauf aus, dass es auch in vielen Jahrzehnten noch architektonisch stimmig und zeitgemäß ist. Farbliche Akzente setzen daher nur austauschbare Einrichtungsgegenstände wie Textilien oder Geschirr. Mit seiner dezenten Farbgebung reiht sich auch der Estrichziegel in dieses Konzept ein. Darüber hinaus ist seine Oberfläche besonders robust, sodass sie vielfältigen Belastungen standhält. Möglich macht dies das Naturmaterial Ton, das bei hohen Temperaturen gebrannt wird. Gerade für viel und durch verschiedene Menschen und Materialien beanspruchte Bodenflächen wie in den Deckhäusern stellt der Estrichziegel damit eine geeignete, langlebige Variante dar.

 

Bautafel

Bauvorhaben: Neubau der drei Ferienhäuser, „SchwarzwaldDeck“ in Holzmassivbauweise im Oberen Gaistal, Buckelweg 88/90, Bad Herrenalb

Bauherrin: Vihara Familienstiftung mit Geschäftsführer Sebastian Graubner, Bad Herrenalb

Landschaftsarchitektur: stadt landschaft plus Landschaftsarchitekten GmbH, Karlsruhe

Hochbauarchitektur: Vihara Familienstiftung, Bad Herrenalb / DGJ Architektur GmbH, Frankfurt am Main

Lichtplanung: Peter Kraus (Licht-Kraus GmbH, Sasbach)

Hersteller Wohnblockhaus: Fullwood Wohnblockhaus, Wolpertshausen

Estrichziegel mit Designoberfläche: Leipfinger-Bader GmbH, Vatersdorf

Verlegung Estrichziegel: Ernst Handwerker, Bad Herrenalb

Förderung: Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Stuttgart

Bauzeit: 12/2022 bis 05/2024

 

Titelbild – Foto: Nikolay Kazakov

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